Im allgemeinen Sprachgebrauch wird unter dem „ Cholesterin-Normalwert“ eher ein Richtwert für die Cholesterinwerte im Blut verstanden, an dem sich zum Beispiel Mediziner orientieren, um zu entscheiden, ob gegebenenfalls eine genauere Diagnose, Ernährungs- und Lebensstilumstellungen oder weitergehende Therapien erwogen werden sollten. Wenn Sie die Ergebnisse Ihres Cholesterintests bekommen, wird Ihnen Ihr Arzt diese erklären und Ihnen unter Berücksichtigung weiterer individueller Faktoren sagen, ob Sie etwas unternehmen sollten.
Es wird derzeit nur selten zwischen einem Cholesterin-Normalwert für Frauen und einem Cholesterin-Normalwert für Männer unterschieden. Über die durchschnittlichen Cholesterinwerte für Frauen und Männer hingegen können Sie unten mehr erfahren.
Wenn Sie Ihren Cholesterinspiegel senken und den empfohlenen Wert halten wollen, stellt sich jedoch die Frage, an welchen Zahlen Sie sich orientieren sollten.
Cholesterin-Normalwerte in Deutschland
Gesamtcholesterinwert für gesunde Menschen für eine erste Orientierung:
- max. 200 mg/dl (ca. 5,2 mmol/l), nach anderen Quellen max. 190 mg/dl (ca. 5 mmol/l). Der LDL-Cholesterinwert („schlechtes Cholesterin“), der einen Teil des Gesamtcholesterinwerts ausmacht, sollte bei gesunden Erwachsenen wie folgt aussehen
- max. 160 mg/dl (ca. 4,1 mmol/l)
Es wird empfohlen, mindestens 40 mg/dl (ca. 1 mmol/l) HDL-Cholesterin („gutes Cholesterin“) im Blut zu haben. Generell gilt: Je höher der Wert, desto besser
Durchschnittliche Cholesterinwerte in Deutschland
Die vom Robert Koch-Institut in Berlin durchgeführte Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland (DEGS1), veröffentlicht 2013, zeigt zur Verbreitung von Fettstoffwechselstörungen, dass über 60 % der deutschen Bevölkerung erhöhte Cholesterinwerte von über 190 mg/dl Gesamtcholesterin aufweisen. Im Durchschnitt liegt der Cholesterinspiegel der Erwachsenen zwischen 18 und 79 Jahren in Deutschland bei circa 203mg/dl – bei Männern ist dieser mit 202 mg/dl etwas niedriger als bei Frauen mit 206 mg/dl.
Wenn Sie sich fragen, wo genau Sie sich im bundesweiten Durchschnitt befinden, bietet die Studie genauere Informationen:
- Nur etwa 40 % der erwachsenen deutschen Bevölkerung fällt bei einem Gesamtcholesterinwert von unter 190 mg/dl in die Kategorie „wünschenswert“.
- Etwa 40% aller Erwachsenen haben einen Gesamtcholesterinwert von 200 bis 239 mg/dl, der als „mäßig erhöht“ eingestuft wird.
- Knapp 20 % aller Erwachsenen in Deutschland haben einen „deutlich erhöhten Cholesterinspiegel“ von 240 mg/dl oder höher.
Was, wenn mein Cholesterinspiegel über dem empfohlenen Wert liegt?
Es gibt viele Wege, die Informationen, die Sie dank Ihres Cholesterin-Tests erhalten, zu nutzen. Wir haben hier einen Leitfaden zu den Ursachen für einen erhöhten Cholesterinspiegel erstellt. Viele von diesen können Sie selber nicht beeinflussen, aber es gibt ein paar kleine Änderungen, die Sie vornehmen können, um Ihre Ess- und Lebensgewohnheiten so anzupassen, dass Ihre Cholesterinwerte günstig beeinflusst werden. Der Becel ProActiv Wochen-Plan zeigt Ihnen, wie Sie Ihren Cholesterinspiegel mit einfachen Änderungen des Lebensstiles senken können. Außerdem können Sie bei Ihrem Arzt Rat einholen.
Wenn Sie aufgrund Ihrer Ergebnisse von Freunden und Familie gefragt werden, was ein normaler Cholesterinwert ist oder was Cholesterin-Normalwerte sind, teilen Sie die Informationen mit ihnen! Ermutigen Sie Ihre Familie, einen Cholesterin-Test zu machen und helfen Sie, unter Ihren Freunden ein Bewusstsein für das Thema Cholesterin zu schaffen.
Außerdem gibt es viele öffentliche Veranstaltungen rund um die Themen Cholesterin und Herzgesundheit allgemein, bei denen man aktiv werden kann. Zum Beispiel beim „Tag des Cholesterins“, einer von der DGFF (Lipid-Liga) in Zusammenarbeit mit Apotheken und anderen Partnern organisierten Veranstaltung, die alljährlich stattfindet und das Bewusstsein für das Thema Cholesterin stärken soll.
Quellen: Scheidt-Nave, C. et al: Verbreitung von Fettstoffwechselstörungen bei Erwachsenen in Deutschland, Bundesgesundheitsbl 2013 · 56:661–667. DOI 10.1007/s00103-013-1670-0